+++Corona-Demonstration in Berlin 29.08.2020.+++

Ein Erlebnisbericht von Hans-Joachim Klanert.

Es ist Reisestimmung, denn um 05.00 Uhr treffen wir uns. Das erste Etappenziel heißt Aschersleben, der Sammelpunkt, und dann fahren wir mit den Bussen weiter nach Berlin. Klar, da ist man aufgeregt, was wird auf uns zukommen, wie wird die Berliner Stimmung sein, wird die Botschaft ankommen und wie wird die Regierung reagieren.

Kurz nach 10.00 Uhr trafen wir in Berlin ein. Schon in den Vorbezirken war zu erkennen, dass viele Leute unterwegs sind und je näher wir zur Straße des 17. Juni fuhren, desto dichter wurden die Menschenströme. Dort angekommen tauchten wir erstmal in einer unbekannten Masse von Menschen unter. Sind die alle gekommen, um ihren Protest gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen zu zeigen?

Eindeutig ja, Eltern mit Kinderwagen, Ehepaare, Jugendliche, Senioren trafen sich zu einem gemeinsamen Protestzug gegen die Corona-Verbotsmaßnahmen. Selbstgemachte Schilder, Plakate, Transparente waren zu sehen, die die staatlichen Corona-Maßnahmen, wie Maskenpflicht in Frage stellten. Corona ist real, aber der Hype darum herum ist irreal.

Immer mehr Menschen strömten aus den Nebenstraßen auf die Straße des 17. Juni. Das ist mit den 14 Montagsdemonstrationen in Sangerhausen und Hettstedt nicht zu vergleichen, aber die Gemeinsamkeit der politischen Einstellungen macht stark und motiviert, selbstbewusst seine politische Meinung zu zeigen. In den Medien wird von 38.000 Demonstranten gesprochen, aber das ist aus meiner Sicht schwer einzuschätzen. Gefühlt waren es weit mehr und ich hatte den Eindruck, dass mich Hunderttausende umgeben.

Von der Randdale um den Bundestag war nichts zu spüren. In dem Demonstrationszug waren keine Rechtsradikale, Rechte, Verschwörungstheoretiker oder sonstige Spinner. In dem Menschenzug trafen sich besorgte Bürger, um der Regierung zu sagen, dass die Verbotsmaßnahmen nicht mehr verhältnismäßig sind. Wir wollen uns vor Corona schützen und bringen uns aber vorher um. Bedauerlich, dass die Medien und Politiker sich mit den Krawallleuten beschäftigen und das friedliche Protestverhalten der überwiegenden Demonstranten verleugnet. Wenn wundert es, dass auf Plakaten eine neutrale Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Medien gefordert wird.

Die Protestaktion war nicht umsonst und wird in den Montagsdemonstrationen in Sangerhausen und Hettstedt weitergeführt. Dass wir auf der Corona-Kundgebung am 17.09.2020 um 18.00 Uhr in Eisleben dabei sein werden, ist selbstverständlich.

Hans-Joachim Klanert

Fraktionsvorsitzender im Kreistags MSH

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