Arzt am Krankenbett. Moloch Rosenstadt Sangerhausen GmbH ist überfinanziert.

+++Arzt am Krankenbett der Rosenstadt Sangerhausen GmbH+++

Ein kranker, aber nach wie vor Geld fressender Moloch meldet sich wieder zu Wort, die Rosenstadt Sangerhausen GmbH. Das Thema Überfinanzierung hat Sangerhausen und seine Ortsteile in den letzten 10 Jahren mehrfach beschäftigt. Aussichten auf Besserung ist nicht zu erwarten.
180.000 € braucht die Rosenstadt Sangerhausen GmbH 2018 zusätzlich, um finanziell über die Runden zu kommen. Die Mitteilung stand lapidar in der Mitteldeutschen Zeitung (1) und hätte eine viel größere Beachtung erhalten sollen, als ein kurzer Einspalter mit 1.000 Zeichen.

+++Rückblick über die Subventionen+++
Bleiben wir bei den Fakten, die Rosenstadt Sangerhausen GmbH hat bis 2014 der Stadt Sangerhausen eine Nettoschuld von 18 Mio € eingefahren (2). Trotz folgenden Subventionen von 1.354.800 € (2011), 798.000 € (2012) vom Landkreis und der Stadt Sangerhausen erholte sich die Rosen GmbH nicht, das defizitäre Geschäftsmodell fraßen GmbH und Stadt bereits damals auf. Der Landkreis griff erneut unter die Arme und spendete – nicht zurückzahlbar – 2012, 2013 und 2014 je 500.000 € (3). Die Stadt zog ihresgleichen nach und butterte pro Jahr je 200.000 € dazu. 2015 verpflichtete sich der Landkreis in einem Fördervertrag die Subvention jährlich mit 500.000 € fortzuführen und zwar bis einschließlich 2018, wenn die Stadt Sangerhausen bei der Subventionssumme von 200.000 € bleiben würde. Die zog wiederholt nach und verpflichtete sich bis 2024 zu weiteren Subventionierung von 200.000 € jährlich.

+++Trotz schwerer Subventionen geht die Besucherzahl zurück+++
Ergebnis dieser Subventionspolitik waren 115.000 Besucher (2013), der Höhepunkt in den 2010er Jahren. Doch die gingen jährlich bis auf 97.000 (2015) zurück. (4) Über die aktuellen Besucherzahlen kann bestenfalls spekuliert werden, öffentlich hält sich die Stadtverwaltung zurück. Rückläufige Besucherzahlen waren aber schon ein Grund dafür, dass der ehemalige Geschäftsführer 2018 seinen Posten verlor. Nach AfD-Einschätzung sind es mit Ende der Saison 2018 bei unter 90.000. Die zusätzlich geforderten 180.000 € sind mit fehlenden Besucherzahlen im diesjährigen Spitzensommer begründet. Wer diesem Argument folgt, verfällt einem Trugschluss, denn selbst 10.000 zusätzliche Besucher mit dem Eintrittspreis von 12,50 € würden Einnahmen von 125.000 € bringen, aber die zusätzliche Subventionsspritze von 180.000 € nicht decken.

+++Der Geschäftsführer musste gehen, die Probleme sind geblieben+++
Der neue Stadtoberhaupt steht vor der Entscheidung, ob ein Wechsel des Geschäftsführers reichen sollte oder ob das Geschäftsmodell neu zu überdenken und aufzubauen ist. Kann die Stadtverwaltung auch mit kleineren Brötchen leben oder muss das Geschäftsmodell der Rosenstadt Sangerhausen GmbH mit dem angegliederten Europa-Rosarium, dem Bergbaumuseuum in Wettelrode, den Kulturbetrieb der Stadt und die Touristik-Information der Stadt weitergeführt werden? Auch steht die Frage, ob das Defizit der wissenschaftlichen und touristisch öffentlichen Einrichtung Rosenstadt Sangerhausen GmbH aus eigenen kommunalen Haushaltsmitteln oder aus Fremdmitteln des Landes bzw. Bunde zu finanzieren sind.

Die AfD sieht in der Rosenstadt Sangerhausen GmbH das Einzelbeispiel einer seit Jahren anhaltenden politisch motivierten Subventionspolitik. Diese Spiralbewegung können die Stadträte und Kreistagsmitglieder nur anhalten, wenn es gelingt, die Stadtverwaltung und Landkreisverwaltung zu einer kostendeckenden Finanzpolitik zu bewegen.

Andreas Gehlmann, MdL

1) vgl. Mitteldeutsche Zeitung vom 22.10.2018
2) vgl. Fördervereinbarung Landkreis MSH mit der Stadt Sangerhausen, Stand 15.10.2014, S. 3
3) vgl. ebenda, S. 6
4) vgl. Mitteldeutsche Zeitung vom 01.11.2016

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