+++Sich selbst besiegen ist der allerschönste Sieg.+++

Ein Kommentar zur 26. Stillen Demonstration in Hettstedt.

Die Ostdeutschen haben die letzte große MUT-AKTION 1989 bewiesen. Das sind erst 30 Jahre her. Historisch gesehen, ein kleiner Zeitraum. Im Volksbewusstsein ist hängen geblieben, Mut bedeutet den Zweifel, „Ja, aber…“ zu überwinden und über die Angst zu stellen. Auch heute ist der Courage wichtig, denn Wohlstand und Freiheit sind keine Geschenke, sondern müssen ständig und aufs Neue erkämpft werden.

+++Hinter der Gardine stehen oder an der Stillen Demonstration teilnehmen?+++

Corona stellt den einzelnen vor neue Herausforderungen. Die meisten erkennen die Fehler im Corona-Management der Regierung und hinterfragen deren Entscheidungen. Künstler, Schauspieler, die 2. Stille Demonstration am 30. April in Sangerhausen, die zeigt, wie tief der Frust in der bürgerlichen Mitte ausgeprägt ist, oder die 26. Corona-Demonstration in Hettstedt und der 50. Spaziergang in Sangerhausen sind nur einige Beispiele. Die Leute erkennen den Alarmknopf und dass es höchste Zeit ist, etwas zu tun.

Doch das eigene Tun wird gebremst durch den fehlenden Mut, fehlender Glaube an die eigene Zivilcourage und die Unlust, sich selber zu überwinden. Haben sich die Ostdeutschen aus einem „Volk der Mutigen“ in ein „Volk der Ja, aber…“ entwickelt? Nein, überhaupt nicht, denn der Mut der 1989er steckt in den Genen der Ostdeutschen. Zwischen „Ja“ und „aber“ ist nur ein kleiner Schritt, für den einzelnen jedoch ein ganz großer.

+++Das „ja“ steht für Zivilcourage, das „aber“ für Ausreden.+++

„Die Teilnahme an den Corona-Demonstrationen ist sinnvoll, aber dann zeigen die anderen mit dem Finger auf mich“, so eine Meinung. Die Spannung scheint für den Einzelnen unerträglich groß zu sein zwischen „Ja“ und „aber“. Am Ende steht das „aber“ für Ausreden, warum jemand nicht handelt, obwohl die Handlung sinnvoll wäre.

Wer handelt, muss seine Komfortzone verlassen und sich selbst besiegen. Wer nicht handelt, trägt dazu bei, dass genau der als falsch anerkannte Weg weiterverfolgt wird.

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Es ist eine verzwickte Situation für den Einzelnen, ein Spagat zwischen Komfortzone und Selbstüberwindung. Es ist eine Lehre der 1989er Wende erst, wenn immer mehr Leute sich selbst überwinden können Veränderungen erfolgen für die Wirtschaft und die Zivilgesellschaft.

Hans-Joachim Klanert
Stellv. Kreisvorsitzender

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