Wie werde ich mich als Landrätin dafür einsetzen, dass die medizinische Versorgung im Landkreis mit Hausärzten, Zahnärzten und Fachärzten gewährleistet wird?

Gesundheit ist das höchste Gut des Menschen, sie zu schützen muss das oberste Gebot einer guten Gesundheitspolitik sein. Der entstandene Ärztemangel ist das Ergebnis der letzten 30 Jahre des Abbaus der Infrastruktur, mangelnder Nachwuchsförderung und Wegzugspolitik. Ärzte sind nicht nur in Mansfeld-Südharz „Mangelware“, sondern mittlerweile im gesamten ländlichen Bereich unseres Landes. Ähnlich wie bei den Lehrern hat die Politik deren personelle Entwicklung verschlafen.

Als Landkreis kann man schon einiges tun. Einen ersten Schritt ist der Kreistag 2020 gegangen. Der Ausschuss für Gesundheit und Soziales, dem ich als berufene Bürgerin angehöre, hat ein Förderprogramm für die Ansiedlung von Ärzten angeregt. Auch werde ich von anderen Landkreisen lernen, die gute Erfahrungen für eine Ansiedlung vor Ort gemacht haben.

Doch das Problem ist nur mit Unterstützung des Landes lösbar. Das Land braucht ein Landarztstipendienmodell, um Anreize, Motivationen für eine ländliche Niederlassung freizusetzen. Um eine Mehrbelastung der Gemeinden zu vermeiden, muss das Programm durch das Land finanziert werden. Die Kommunen können die zweckgebundenen Mittel abrufen. Alles wird nur funktionieren, wenn die Studienkapazität an den Universitäten des Landes erhöht werden, denn der Ärztemangel ist auch ein quantitatives Problem. Der Aufwuchs an Studienplätzen sollte mindestens 25 % betragen. Studenten sind vorhanden.

Jedoch ist das ein längerer Prozess. Bis dahin kann man nur „Schadensbegrenzung“ betreiben, so zum Beispiel die Erreichbarkeit der vorhandenen Ärzte durch öffentliche Verkehrsmittel erhöhen und den Landkreis kulturell und familienfreundlich gestalten. Ohne Kita, Schulen und attraktives Leben vor Ort wird sich kein Mediziner auf Dauer ansiedeln.

Cathèrine Kayser
Landratskandidatin