+++Krise des Systems ist Krise des Journalismus.+++

+++Kommentar zur 14. Stillen Demonstration in Hettstedt+++

In Deutschland haben wir eine handfeste Krise. Jeder, der mit sehendem Auge die Regierungspolitik anschaut, spürt die Schieflage. Der Protest nimmt bundesweit zu. Aber die Medien schaukeln nach wie vor eine heile Welt vor. Gibt es neben der Corona-Krise auch die Krise des Journalismus?

+++Tendenz-Journalismus der 2020er Jahre.+++

Ich meine ja, es gibt eine handfeste Krise des Journalismus. Entstanden in den letzten 16 Jahren der Kanzlerin-Herrschaft würde ich ihn als Tendenz-Journalismus bezeichnen. Geprägt von Bevormundung, Intoleranz und politischer Unterordnung versucht der Journalismus der 2020er Jahre seine angeblich moralische Überlegenheit täglich beweisen zu wollen. Die Tagesthemen sind einseitig und voller Emotionalität, hier wird nicht objektive berichtet, hier wird „missioniert“. In den ZENTRALORGANEN der Bundesregierung wie „Anne Will“, Plasberg „Hart aber fair“, Maybrit Illner, Maischberger und Markus Lanz wird, statt Meinungsvielfalt zu fördern, die AfD systematisch ausgeschaltet, so, als sollte man annehmen, es würde sie nicht geben.

J.W. Stalin hat Sinowjew, Kamenew und Trotzki durchgängig ausradieren lassen, mit der Begründung „kein Mensch, kein Problem“. Das Stilmittel hat sich lange verstecken können, ist aber jetzt zu neuen Leben erwacht. Die Medien werden als „vierte Gewalt“ ihre Rolle in der Demokratie immer weniger gerecht. Ihre Bedeutung besteht darin, die Bürger mit allen Informationen versorgen, die sie zu ihrer Meinungsbildung benötigen.

+++Schmerzhafte Unausgewogenheit auch in der Mitteldeutsche Zeitung.+++

Die Unausgewogenheit in der Berichterstattung ist schmerzhaft und tendenziös und es fällt schwer ausgewählte Beispiele herauszuheben. Das betrifft auch die Mitteldeutsche Zeitung. Über Bürger-Demonstrationen wird berichtet, wenn sie sympathisch sind, die Stillen Corona-Demonstrationen in Hettstedt zählen nicht darunter. Immerhin die 14. in der Folge fand gestern als Berührungskreis statt. Von den Home-Office-Journalisten war weit und breit nichts zu sehen. Unübersehbar ist die Diskrepanz auch in der Berichterstattung über die Kreistagssitzungen, den Industriepark Mitteldeutschland, den Strukturwandel.

Allerdings würde ich unterscheiden zwischen der politischen Haltung von Journalisten und den „Produkten“, die sie erstellen. Zweifellos gibt es gut ausgebildete Journalisten, die trotz politischer Ansichten ihrer Ausbildung treu geblieben sind, nämlich objektiv und unvoreingenommen zu berichten. Aber zu diesem professionellen Handwerk braucht es auch persönliche Haltung und die ist den Funktionären in der Mitteldeutschen Zeitung seit Jahren verloren gegangen. Die folgen sind verheerend, für die Demokratie und die Abonnenten. Die Zeitung verliert sich in einer nicht zu überbietenden Alltäglichkeit.

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Die Einseitigkeit ist geprägt durch Forderungen nach mehr Staat, mehr Steuern, mehr Kontrolle, mehr Regulierung, mehr Internationalität, mehr Quote. Hinten an stehen Forderungen nach mehr Freiheit, mehr Eigenverantwortung, mehr Markt, die Leistungsprinzipien und nationale Interessen.

Eine Rückkehr zu den alten Werten des Journalismus ist notwendiger den je. Dazu kann jeder Journalist beitragen, mit politischem Profil aber auch mit persönlicher Haltung.

Der Bürgerkreis in Hettstedt hofft darauf, dass die Home-Office-Journalisten der Mitteldeutschen Zeitung wieder die aktuellen Tagesereignisse aufnehmen und objektiv und unvoreingenommen darüber berichten.

Reiner Kretschmann
Direktkandidat Landtag

Nachtrag:

Es steht mir fern, die Medien der Bundesrepublik Deutschland mit den der ehemaligen Sowjetunion gleichzusetzen. Das wäre absurd. Aber einzelne Seiten der Gesellschaftspolitik haben solche Ähnlichkeiten, dass sie nicht zu übersehen sind.

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