+++Elektroauto: Schmutzige oder saubere Energie?+++

Die Energiewende kann ohne E-Mobilität nicht erreicht werden. Deshalb geht es darum, den Verbrennungsmotor von Benzin- und Dieselfahrzeugen abzuschaffen und durch „grüne“ und „saubere“ Autos und Lieferwagen mit Elektro- oder Wasserstoffantrieben zu ersetzen. Kann das gelingen? Wie realistisch ist das Vorhaben? Was kommt auf uns zu?

Ein erster Faktencheck.

+++Unter der Haube von „grünen“ Autos steckt nur sozial-ökonomischer Dreck.+++

Es geht nicht um den Motor, es geht um die Batterie und unter der Haube überrascht der gefundene Dreck am meisten. Die wichtigste Komponente ist der Lithium-Ionen-Akku, der von entscheidenden mineralischen Rohstoffen wie Kobalt, Graphit, Lithium und Mangan abhängt. Die „grünen“ Autos hinterlassen eine breite Spur der Verschmutzung aus dem Abbau und der Verarbeitung der Mineralien. Die verwendeten Rohstoffe sind in einer kleinen Anzahl von Ländern konzentriert, in denen es nur wenige oder gar keine Umwelt- und Arbeitsvorschriften gibt. Die Nachfrage ist groß und führt zu einem Boom handwerklicher Erzeugung von Kobalt in der Demokratischen Republik Kongo, die zwei Drittel der weltweiten Produktion des Minerals liefert. Diese kleinen Minen, die bis zu einem Viertel der Erzeugung des Landes ausmachen, haben sich als gefährlich erwiesen und Kinder werden dort zur Arbeit gezwungen. Die lokalen Umweltverschmutzungen und Menschenrechtsverletzungen beim Abbau von Mineralien und seltenen Erden in Afrika, China, Lateinamerika und anderswo können nicht übersehen werden. Unter „sauberen“ Autos verstehe ich etwas anderes.

+++Der Rohstoffbedarf ist größer als die Rohstoffvorkommen.+++

Heute gibt es weltweit 7,2 Millionen batteriebetriebene Autos und Lieferwagen, das sind unter 1% des gesamten Fahrzeugbestandes. In welchem Umfang müssen Rohstoffe abgebaut werden müssen, um die Benzin- und Dieselfahrzeuge der Welt durch E-Autos zu ersetzen? Am Beispiel Englands sind das

  • etwa das Doppelte der weltweiten jährlichen Erzeugung von Kobalt
  • drei Viertel der weltweiten Erzeugung von Lithiumkarbonat
  • fast die gesamte weltweite Erzeugung von Neodym
  • und mehr als die Hälfte der weltweiten Erzeugung von Kupfer.

Falls die ganze Welt auf Elektrofahrzeugen umrüstet werden sollte, übersteigt die Nachfrage der oben genannten Rohstoffe weit die bekannten Rohstoffreserven. Die ökologischen und sozialen Auswirkungen des stark ausgeweiteten Abbaus dieser Materialien – von denen einige hochgiftig sind, wenn sie abgebaut, transportiert und verarbeitet werden – in Ländern, die von Korruption und der Missachtung von Menschenrechten betroffen sind, können nur erahnt werden. Das saubere und grüne Image von Elektrofahrzeugen steht in krassem Gegensatz zu den Realitäten der Batterieherstellung.

+++Batteriebetriebene Elektroauto sind CO2-Schleudern.+++

Eigentlich sollen batteriebetriebene Autos und Lieferwagen CO2-neutral sein, doch das ganze Gegenteil ist der Fall. Etwa die Hälfte der lebenslangen CO2-Emissionen eines Elektrofahrzeugs ist auf die Energie zurückzuführen, die für die Herstellung des Autos verwendet wird – hauptsächlich auf den Abbau und die Verarbeitung von Rohstoffen, die für die Batterie benötigt werden. Demgegenüber sind bei benzinbetriebenen Fahrzeugen nur etwa 17 Prozent der gesamten CO2-Emissionen auf deren Herstellung zurückzuführen. Darüber hinaus verursacht die Herstellung eines Elektroautos etwa 13.600 kg CO2, während durch die Herstellung eines Benzinfahrzeugs nur etwa 6.350 kg CO2 freigesetzt werden. Emissionsfreie Fahrzeuge sehen anders aus.

+++Brennstoffzelle Wasserstoff als Elektroauto.+++

Die Umstellung von Verbrennungsmotoren auf H2-Technologie ist abenteuerlich. Die zu erbringende Stromerzeugung bei einer Umstellung von 47 Millionen Verbrennungsmotoren für PKW sowie Nutzfahrzeugen und Bussen in Deutschland liegt bei 337.000 GWh/Tag bei einer gleichmäßigen Aufladung über 24 Stunden entsprechend 913 GWh/Tag (38 GW) im Jahre 2050. Der benötigte CO2-freie Strom kann ohne die genannten Stromspeicher nicht erzeugt werden kann. Die nationale Wasserstoffstrategie (Sommer 2020) hat darauf die Antwort: Strom aus Wind und Sonne über Elektrolyse umwandeln, speichern und dann wieder in Strom zurück zu wandeln.

Das müssten auch die Dümmsten verstehen, Wasserstoff ist die Zukunft und von Wasser haben wir genug. Was verschwiegen wird sind die Wirkungsgradverluste. Der Wirkungsgradverlust liegt bei 50%, beim Einsatz in Brennstoffzellen sogar bei 75%. Um ein Beispiel zu nennen, der Strombedarf beim Einsatz von Wasserstoff über Brennstoffzellen in den 47 Millionen PKW in Deutschland wäre rund 1,5-fach größer als die gesamte heutige Stromproduktion. Wo soll der Strom herkommen? Durch die Umwandlungs- und Speicherverluste fliegen uns die Kosten um die Ohren.

+++Elektro-Töfftöffs. Gewicht, Reichweite und sonstige Probleme.+++

Das Problem der Elektroautos ist nicht der Motor, sondern die Batterie und die wird nicht besser. Ich zeichne ein Beispiel, ein Dieseltank mit 50 Liter ist in 2 Minuten betankt und dann kann man damit etwa 1.000 km fahren. Das Gewicht liegt bei 60 kg.

Derselbe Energieinhalt mit einer Bleibatterie verlangt ein Gewicht von rund 13.000 kg. Dann ist sie noch nicht geladen. Die Minimalreichweite liegt bei 100-400 km, je nach dem, ob es warm oder kalt ist. Die Ladezeit liegt bei 2-7 Stunden, je nach dem, ob eine Schnellladestation in der Nähe ist oder nicht.

Bei Unfällen sind die Lithium-Ionen-Batterien der Elektroautos doppeltes Risiko, denn das gefürchteten „thermisches Durchbrennen“ lässt hartgesottene Feuerwehrleute zusammenzucken. Dabei treten Temperaturen auf, die in kürzester Zeit auf mehrere hundert Grad Celsius ansteigen. Um einen brennenden Li-Ionen-Akku zu löschen, bedarf es oft sehr großer Mengen an Wasser, in manchen Fällen bis zu 30.000 Liter. Zudem haben Feuerwehrleute inzwischen die Erfahrung machen müssen, dass eigentlich gelöschte Akku-Brände noch nach Tagen immer wieder aufflammen können.

+++Wer kauft E-Autos? Elektromobilität ist etwas für Vielverdiener und Snobs.+++

Die Bundesregierung setzt auf Elektromobilität, um das Ziel einer weitgehend treib-hausgasneutralen Wirtschaft und Gesellschaft zu erreichen. Ich spreche es offen aus, die E-Mobilität ist eine Totgeburt. Da nützen alle staatlichen Zuschüssen nichts. Elektroautos sind etwas für Vielverdiener, für Snobs, die ihre ausgefallenen Interessen abgehoben der Öffentlichkeit zeigen wollen, um besonders vornehm oder intellektuell zu wirken.

  • Elektroautos sind etwas für Elitäre, mit dem Anspruch ihre moralische und finanzielle Distinguiertheit zeigen wollen.
  • Elektroautos sind als Zweitwagen für grüne Großstadtbewohner geeignet, die damit zum Bioladen schleichen, um zu allen zeigen zu können, dass sie sich 30.000 Euro leisten, obwohl sie auch mit dem Fahrrad fahren könnten.

Andreas Gehlmann, MdL

Quellen:

Michael Kelly, Electrifying the UK, 2020.

Duggan Flanakin, The high costs and low benefits of electric vehicles, 06. 08.2020. in: CFACT.

Die nationale Wasserstoffstrategie, BMWI 2020.

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