+++Zu den Folgen des Kohleausstieges.+++

+++Auf der Suche nach schönen Perspektiven in Deutschland und Mansfeld-Südharz.+++

Die Regierung hat den Kohleausstieg regelrecht verkauft und mit 40 Milliarden Euro die betroffenen Länder bestochen. Der Deal lautet: „Die Bundesregierung steigt aus der Braunkohle aus und die Länder erhalten dafür ausreichend Euros, um den Verlust zu kompensieren.“ Klingt nicht schlecht, denn die dringend benötigten Finanzen der Kommunen können über den Weg der Quersubventionierung in die seit Jahren stagnierende Kommunalentwicklung einfließen. Für Mansfeld Südharz sind das – grob gerechnet immerhin mit dem Saalelandkreis 4,5 Milliarden über 15 Jahre verteilt – etwa 133 Millionen pro Jahr. Was der Leser nicht weiß ist erstens, die 40 Milliarden Euro sind nur die Hälfte der Wertschöpfung, die mit dem Ausstieg kaputtgemacht werden und zweitens das Geld ist nicht vorhanden, denn das sind Schulden von morgen oder als direkte Steuern von den Bürgern noch einzuziehen. Es ist eine Negativrechnung, wird aber als alternativlose Chance auch für Mansfeld-Südharz verkauft. Schlussendlich glaubt die Kreisverwaltung selber daran, denn am Ende des „Sonnenaufgangs“ steht der Transformationsprozess hin zu einer weitgehend treibhausgasneutralen Wirtschaft und Gesellschaft. Zitiert nach dem Masterplan MSH, S.14.

+++Keiner sagt, wo der fehlende Strom herkommen soll.+++

Der Kohleausstieg ist beschlossen, der Masterplan Mansfeld-Südharz ist auch beschlossen, doch auf keiner Seite findet man den Hinweis, wo der Strom und die 16.000 werthaltigen Arbeitsplätze herkommen sollen, die aus dem Braunkohleausstieg zu ersetzen sind. Und es ist nicht nur die Verstromung aus der Braunkohle, es ist auch der Strom aus den noch verbleibenden sechs Atomkraftwerken, die 2021 abgeschaltet und zurück gebaut werden. Natürlich ist die Marschrichtung klar, denn der fehlende Strom soll über erneuerbare Energien (Wind, Sonne, Mais) ersetzt werden und das im Eilzugstempo. Dass das unter Beachtung physikalischer Gesetze nicht möglich ist, kann die Regierung getrost ignorieren, so lange die Zustimmung im Lande vorhanden ist.

Wir werden auf Stromimporte angewiesen sein und zwar von Strom aus den 56 Atomreaktoren Frankreichs und den Braunkohlekraftwerken Polens und Tschechiens. Warum baut Deutschland die Verstromung aus sicheren Atomkraftwerken und einer sauberen Braunkohleverstromung zurück, um anschließend in Frankreich und Polen den schlechten Strom teuer einzukaufen zu müssen?

+++Wasserstoff als zusätzliche Energiequelle.+++

Für fanatische Klimapolitiker ist Wasserstoff die universelle Lösung Wasserstoff kann relativ unkompliziert hergestellt werden, einmal durch Elektrolyse von Wasser oder durch die chemische Umwandlung von Erdgas unter Verwendung von Dampf. Beide Verfahren sind für Nischenanwendungen oder nicht energetische Zwecke akzeptabel, aber als allgemeiner Energieträger schlichtweg nachteilig und auszuschließen. Die Kosten werden gigantisch sein. Dampfmethan-Reformer und Elektrolyse-Apparate sind teuer in Bau und Betrieb und haben eine kurze Lebensdauer. Dazu kommt die Einrichtung einer Wasserstoffinfrastruktur (Pipelines und Speichersysteme), die von Tanks bis zu Untergrundspeicher reichen und nicht zu vergessen die Endumwandlungsgeräte. Jeder Privathaushalt wird mit einem Wasserstoff betriebenen Reservekessel ausgestattet werden müssen, weil die Boden- und Luftwärmepumpen an den kältesten Tagen ausfallen. Dazu kommen die Umwandlungs- und Speicherverluste aus beiden oben benannten Verfahren. Wasserstoff kann nie wirtschaftlich mit den heutigen Einsatzbrennstoffen konkurrieren.

+++Netzeingriffe und Lastabwürfe verteuern den Strompreis.+++

Das Netz ist durch die Erneuerbaren Energien instabiler geworden. Die Folge ist, dass die Netzeingriffe steigen. Vor 15 Jahren waren 3 Netzeingriffe im Jahr notwendig, heute sind es über 5.000 im Jahr. Der Privathaushalt spürt das nicht, aber die Kosten steigen exponentiell und liegen heute bei >1 Milliarde Euro. Der Druck auf Erhöhung der Netzentgelte steigt. Die Bundesregierung beugt einen Stromengpass vor und hat Regelungen getroffen, um Unternehmen vom Stromnetz abzuschalten. Lastabwurf ist der Begriff und über die „Verordnung über Vereinbarung zu abschaltbaren Lasten“ werden die Unternehmen fürstlich ausgezahlt. 2019 musste Aluhütten in Essen und Voerde (NRW) vom Netz getrennt werden, um das Stromnetz zu retten. Das ist leider heute die Regel und nicht mehr die Ausnahme. Die Kosten hat der Steuerzahler über seine Stromrechnung zu bezahlen und liegt für 2000 bei 0,007 Cent pro KWh.

+++Elektromobilität ist etwas für Vielverdiener und Snobs.+++

Die Bundesregierung setzt auf Elektromobilität, um das Ziel einer weitgehend treibhausgasneutralen Wirtschaft und Gesellschaft zu erreichen. Ich spreche es offen aus, die E-Mobilität ist eine Totgeburt. Da nützen alle staatlichen Zuschüssen nichts. Elektroautos sind etwas für Vielverdiener, für Snobs, die ihre ausgefallenen Interessen abgehoben der Öffentlichkeit zeigen wollen, um besonders vornehm oder intellektuell zu wirken.. Das Problem ist nicht der Motor, sondern die Batterie und die wird nicht besser. Ich zeichne ein Beispiel, ein Dieseltank mit 50 Liter ist in 2 Minuten betankt und dann kann man damit etwa 1.000 km fahren. Das Gewicht liegt bei 60 kg

.Derselbe Energieinhalt mit einer Bleibatterie verlangt ein Gewicht von rund 13.000 kg. Dann ist sie noch nicht geladen. Die Minimalreichweite liegt bei 100-400 km, je nach dem, ob es warm oder kalt ist. Die Ladezeit liegt bei 2-7 Stunden, je nach dem, ob eine Schnellladestation in der Nähe ist oder nicht.

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Ist die Energiewende ein Republik-Zerstörer? Ist der Masterplan MSH ein Wirtschaftsmacher? Kann ein Bundestag den Kohleausstieg beschließen, ohne die Konsequenzen für den Wirtschaftsstandort Deutschland zu bedenken? Die den Masterplan ausgearbeitete Arbeitsgruppe besteht fast ausschließlich aus Personen der Politik und Verwaltung. Zumindest sind einige Wissenschaftler aus Universitäten und Hochschulen mit beteiligt worden. Aber auch von denen gibt es genug, die sowohl Energiewende und Masterplan MSH als machbar und fortschrittlich belegen, unabhängig von den Gründen, ob es die lange ehrsehnte Reputation oder ein zu erwartender Zuschlag für einen Forschungsauftrag ist.

Bundesregierung und Kreisverwaltung folgen ihrer Logik, denn das, was beschlossen ist, wird durchgezogen. Schließlich ist der geldliche Anreiz groß genug. Wo soll aber der Strom herkommen, wenn die Atom- und Kohleverstromung abgebaut werden? Ich sehe einen Stromengpass entgegen. Zuerst werden wir Mangelerscheinungen spüren und dann ist ein Blackout nicht auszuschließen.

Das der Verbraucher das bezahlen muss, wird vorsorglich verschwiegen.

Andreas Gehlmann, MdL, Sprecher Energiepolitik, Mitglied im Ausschuss Umwelt und Energie

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