+++Denken ist die erste Bürgerpflicht. Gedanken zur Corona-Krise.+++

Wann und Wie die Maßnahmen zur Eindämmung der Coronakrise zurückgeführt werden, bewegt mich als Privatperson, aber auch als Politiker. Wochenlange Ausgehbeschränkungen und Kontaktverbote sowie die vollständige Schließung von Unternehmen und Geschäften bringen Zivilgesellschaft und Wirtschaft an den Rand eines Abgrundes. Ich möchte deshalb darüber sprechen und laut Denken und vor allem zur Aufklärung beitragen.

+++Corona-Krise und der Preis für Mansfeld-Südharz.+++

In Mansfeld-Südharz stehen per 09.04.2020, 13:50 Uhr 30 bestätigte Coronafälle zu Buche, eine Person ist gestorben, bundesweit sind es 113.236 Infizierte und 2.314 Gestorbene. Der Anteil von Mansfeld-Südharz ist verschwindend gering und dennoch werden wochenlange Ausgehbeschränkungen und Kontaktverbote sowie die vollständige Schließung von Unternehmen und Geschäften ohne jedweden Nachweis einer Infektionsgefahr durch diese Geschäfte und Unternehmen durchgesetzt. Stehen die Pandemie-Maßnahmen in einem begründbaren Verhältnis zu den Ergebnissen, denn wir wissen, dass eine Corona-Infektion bei mehr als 95 % der Bevölkerung harmlos verläuft (oder vermutlich sogar bereits verlaufen ist) und somit keine schwerwiegende Gefahr für die Allgemeinheit darstellt. Ein regionales Screening von Risikoschwerpunkte wäre für Mansfeld-Südharz vom Vorteil gewesen.

Mansfeld-Südharz war bereits in der VOR-CORONA-Zeit zahlungsunfähig und damit pleite. Die Ursachen sind hausgemacht und verwaltungssintern zu suchen. Es hat lange gedauert, bis die Landrätin das öffentlich gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung am 02.04.2020 anerkannt hat. Die Nach-CORONA-Zeit wird noch schlimmer, denn für Jahre fallen die Gewerbesteuern durch eine massenhafte Schließung der Wirtschaft aus. Rückkopplungen aus dem Arbeitsmarkt verstärken diesen Zustand.

Ich halte den schrittweisen Übergang zum Normalleben unter einer regionalen Risikoabschätzung für möglich und geboten.

+++Der zweifelhafte Umgang mit der Statistik.+++

Seit Wochen hören wir täglich die statistischen Werte „infiziert“, „genesen“, „gestorben“. Darauf bauen die getroffenen radikalen Maßnahmen der Ausgangs- und Kontaktverbote für 83 Millionen Menschen und die Lahmlegung nahezu der gesamten Wirtschaft über viele Wochen auf. Auch der Ausstieg wird sich auf diese Statistk stützen müssen.

Doch wird nicht unterschieden zwischen Corona-Infizierten, die gestorben sind, und denen, die wegen des Coronavirus gestorben sind. Das aber reduziert die Aussagekraft erheblich. Wir brauchen eine redliche Darstellung der Todeszahlen, weil nämlich deutschlandweit täglich etwa 2500 Menschen sterben (im arithmetischen Mittel sind das für Mansfeld-Südharz 60), davon täglich etwa 900 Menschen in Pflegeheimen. In Deutschland sterben jährlich 900.000 Menschen.

Welche Veränderungen der Infektions- und Letalitätszahlen ergibt sich daraus, wenn nun Tote vermehrt auf dieses Virus getestet werden würden? Selbst bereits palliativ behandelte Tumorpatienten zählen als Corona-Tote, so sie einen positiven Abstrich haben. Die Infiziertenzahl allein sagt wenig aus.

+++Solidarität mit den Alten.+++

Die Bundesregierung verkauft uns die jetzige Katastrophenpolitik als besondere Solidarität mit den Alten, der Risikogruppe von Menschen mit Vorerkrankungen (ca. 4,5% der Bevölkerung). Ich stelle mir die Frage, ob diese Risikogruppe bei solchen Epidemien also nur dadurch geschützt werden kann, wenn eine Wirtschaft geopfert wird. Dann sind wir schnell im Bereich der Güterabwägung, einem Grenzbereich, in denen man derartig hohe wirtschaftliche Opfer nicht mehr ohne weiteres annehmen darf.

Für den musikalischen Leiter des gebührenfinanzierte WDR-Kinderchors wäre die Antwort eine leichte. Wer erinnert sich noch an den WDR-Eklat im Januar 2020, wonach der Kinderchor das Lied veröffentlichte „Meine Oma ist ´ne alte Umweltsau“. Was weiter nichts heißt, die 65-plus-Generation kann ruhig dezimiert werden, weil sie schließlich unseren Planeten „in den letzten 50 Jahren voll an die Wand gefahren“ hat.

Die Alten sind durch geeignete Maßnahmen sowohl der Regierung als auch der Risikogruppen selbst zu schützen: Etwa durch Schleusen vor den Altenheimen, durch Aufklärung der Übertragungswege (nur durch Tröpfcheninfektion), durch Hygienemaßnahmen und Abstandsregelungen sowie insbesondere durch eigenverantwortliche Schutzmaßnahmen dieser gefährdeten Menschen selbst in den Wochen der Epidemie. Das medizinische Personal in Kliniken, Arztpraxen, Altenheimen und Pflegediensten wäre mit sämtlichem notwendigen Material zu versorgen, was der Bundesregierung bis heute nicht gelungen ist.  

+++Medialer Druck transportiert fertiges Wissen.+++

Der mediale Druck nimmt seit Wochen zu, über Fernsehen, Hörfunk, Zeitungen, social media und Internet wird das Thema Corona „hoch und runter“ transportiert. So, wie die jetzigen Medien agieren, darf man sich die Kriegspropaganda im Dritten Reich oder propagandistische Jubelveranstaltung der DDR vorstellen, das heißt Trommeln von morgens bis abends. In den Fernsehstudios der Talkshows geben Experten und Prominente

sich die „Klinke in die Hand“. Medizinische Medienstars werden geboren, denen eine Macht zuwächst, die früher nur Generälen zugedacht war. Dazu kommt die Begrifflichkeit „Kampf“, „Krieg“, „Schlacht“, das sind alles Begriffe aus der Sprache der Militärs. Die Alarmsirenen schrillen 24 Stunden. Dass Angst und Panik um sich greift, braucht keinen zu wundern. Dass Hamsterkäufe folgen, Hefe, Mehl, Teigwaren, Sanitärartikel aus den Regalen verschwinden, ist die Folge des medialen Drucks auf die Bevölkerung.

Die üblichen Agitationsmuster werden weiterhin eingesetzt. Zunächst spötteten die Medien über den bösen Trump, als er die Grenzen des Landes sperrte. Die EU wird aber gelobt, wenn sie etwas später das Gleiche tut. Ich erinnere mich noch an die Argumentation der Bundesregierung, dass sich Grenzen grundsätzlich nicht schließen lassen, ein Prinzip, nach dem man aktuell übrigens in bestimmten Migrantenfällen immer noch verfährt.

Was läuft medial ab? Die Leute sollen „breitgeklopft“ werden, vorgedachtes Wissen wird mundgerecht vorgelegt. Furchtgesteuerte Massen folgen wie Lemminge, solange ihre Führungsfiguren als Retter erscheinen. Das Ganze löst sogar parteipolitische Akzeptanzprobleme, führungsschwache Regierende präsentieren sich als Großheiler und das mit der „Quarantäne-Mutti“ am Krankenbett der Nation. Und natürlich lassen sich auf diese Weise nicht nur medizinische Viren bekämpfen, sondern auch „Klimaleugner“ oder „Rechtsextremisten“, vor denen die Gesellschaft geschützt werden muss.

+++Wir müssen wieder in der Realität ankommen.+++

Die panikgesteuerte Regierungspolitik muss durch eine Rückkehr zur Normalität abgelöst werden. Es hilft nichts. Wir müssen uns von Vorstellungen verabschieden, es gäbe für fast jede Krise Absicherungen und Sicherheit. Auch künftig werden wir mit vergleichbaren Viren zu tun haben. Wollen wir also alle fünf Jahre die Wirtschaft lahm legen, bis jeweils der passende Impfstoffe hergestellt ist? Denken Sie darüber nach, denn Denken bleibt die erste Bürgerpflicht.

Angela Merkel nannte die Corona-Bedrohung die größte Herausforderung nach 1945. Ich interpretiere den Satz so, auch für Deutschland ist Frau Merkel – wie die gesamte Kanzlerschaft dieser politischen Unglücksfigur – eine der größten Herausforderungen.

Ich wünsche Ihnen – auch unter beschränkten Rahmenbedingen – ein frohes Osterfest. Bleiben Sie gesund.

Ihr Andreas Gehlmann

https://www.mz-web.de/landkreis-mansfeld-suedharz/corona-in-mansfeld-suedharz-informationen-rund-um-die-pandemie-in-der-region-36406970?dmcid=sm_em

https://www.mz-web.de/landkreis-mansfeld-suedharz/millionen-euro-fehlen-landkreis-mansfeld-suedharz-ist-pleite-36517832?dmcid=sm_em

https://www.mdr.de/sachsen-anhalt/interview-politikwissenschaftler-corona-roger-stoecker-100.html

https://www.ardmediathek.de/mdr/player/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy80NWIxNWFmZC0wYjM4LTQzZTMtOTI5Yi1jZjFkZmRjYTRhMDU/geldsorgen-im-kreis-mansfeld-suedharz

http://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr

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