+++Wissen statt Glaube.+++

Die Bevölkerung wird über die Energiewende weitgehend ahnungslos gehalten. Dazu tragen auch die meisten Medien bei. In den öffentlich-rechtlichen Anstalten werden neutrale Experten nicht eingeladen. Bei Anne Will oder Plasberg „Hart aber fair“ ersetzt das politische Wollen die Physik. Technische Regeln, unabhängige Experten werden ausgeblendet.

+++Einfache Physik der Windanlage.+++

Für alle Windräder gilt die Physik, wonach die Windleistung proportional zur dritten Potenz der Windgeschwindigkeit steigt. Mit anderen Worten: Eine Verdopplung der Windgeschwindigkeit ergibt die achtfache Windleistung. Die Auswahl eines „windigen“ Standorts ist also sehr wichtig für eine Windanlage. Optimale Windbedingen herrschen dann, wenn der Wind mit bis 13 m/s weht. Bei Sturm, also Windgeschwindigkeiten über 25 m/s, werden die Anlagen abgeschaltet.

+++Energieproblem 1: Fluktuation von Wind und Sonnenenergie.+++

Die Folge sind die Fluktuationen von Wind- und Sonnenergie, also zufällige Änderung einer ansonsten konstanten Größe, wie Windflaute oder Sturm bei Windenergie oder Dunkelheit oder Wolken bei Sonnenenergie. Das kann nicht geändert werden. Mit den Worten von Wilhelm Busch zu sprechen „hat man Korn so fehlt´s am Winde“.
Rein theoretisch wäre es möglich, die Fluktuationen durch höhere Energiespeicher aufzufangen, doch diese Speicher gibt es nicht und wird es in absehbarer Zeit nicht geben können. Aber diese wären zwingend nötig, denn jede Erhöhung der Windgeschwindigkeit vergrößert die Leistung des Windrades in 3. Potenz. Energie, die nicht genutzt werden kann, das Windrad muss aus Sicherheitsgründen abgeschaltet werden.

Die Grafik in der Anlage 1 veranschaulicht eine typische Windradkennlinie von Windstrom. Das v³-Gesetz besagt, dass die Erhöhung der Windgeschwindigkeit die Leistung des Windrades in 3. Potenz erhöht. Das Betz-Joukowsky-Gesetz besagt, dass ein Windrad nur knapp 60% seiner Leistung in Nutzleistung umwandeln kann und auch die technische Belastbarkeit hat ihre Grenze: die Abregelung erfolgt bei einer Windgeschwindigkeit von 25 m/sec.
Grüne Linie = v³-Gesetz, gestrichelte Linie = Betz-Joukowsky-Limit, blaue Linie = reale Kennlinie, grünes Quadrat = Beispiel eines Windrades im Odenwald.

Die Leistung von Windrädern folgt in der dritten Potenz der Windgeschwindigkeit v. Verdoppelung von v führt daher zur Verachtfachung der Stromleistung, Halbierung umgekehrt zur Verringerung auf ein Achtel. Wenn man also bei säuselndem Wind sich drehende Windradpropeller sieht und dabei an Stromerzeugung denkt, liegt man komplett falsch. Es wird so gut wie nichts erzeugt.

+++Energieproblem 2: Ein stabiles Stromnetz braucht konstante 50Hertz.+++

Ich erinnere, ist die Windbelastung zu groß, dann muss das Windrad abgeschaltet werden. Deshalb wackelt der von Windkraft erzeugte Strom viel stärker als der Sonnenstrom.
Ein stabiles Stromnetz braucht aber konstante 50Hertz Regelenergie. Ist die Frequenz zu niedrig, fehlt Strom im Netz, steigt die Frequenz zu sehr an, befindet sich zu viel Strom im Netz. Um die Netzfrequenz bei 50Hertz stabil zu halten, bedarf es eines zusätzlichen Regelenergiesystems.

+++Energieproblem 3: Redispatch und die Kosten.+++

Durch die vorrangige Einspeisung von Wind- und Sonnenenergien sind zusätzliche Abregelungen und Redispatch-Maßnahmen notwendig. Das sind Eingriffe in die Fahrweise von Kraftwerken, Engpassmaßnahmen, wenn im Energienetz etwas nicht stimmt. Das aus-zu-regelnde Energievolumen lag 2011 noch bei 2,5 TWh, stieg mit 2016 auf 12 TWh und 2017 auf über 18 TWh. Das ist die reine Energieseite. Die Kostenseite stieg ebenfalls sprunghaft nach oben und zwar von 41 Mio € (2011), auf 411 Mio € (2015) auf etwa 1 Milliarde € (2017).

Das sind zusätzliche Kosten aus Abregelungen und Redispatch-Maßnahmen, die auf den Strompreis aufgeschlagen werden und den Strompreis kontinuierlich nach oben treiben müssen.

Was in Deutschland passiert, ist keine Energiewende, sondern ein Strom-Irrsinn. Die allein geeigneten Kohle- und Kernkraftwerke werden entsorgt. Die Folge ist ein für die Versorgungssicherheit fragiler Flächenteppich von Wind, Photovoltaik, Gas, Öl, Kohle und noch Uran.

Das kann nicht gut gehen, d.h. je mehr Wind- und Sonnenenergie eingespeist werden, desto instabiler wird das Stromnetz und die Strompreise fliegen uns um die Ohren.

Andreas Gehlmann, MdL, Sprecher Energiepolitik

Deutsche Windenergie und der Morgenthau-Plan, 2018.

https://de.wikipedia.org/wiki/Betzsches_Gesetz

https://home.uni-leipzig.de/ener…/energie-grundlagen/15.html

https://blog.ostwestfalen.ihk.de/…/immer-mehr-kosten-fuer-…/
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https://www.mpg.de/9379767/windenergie-wind-strom

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