+++Mitteldeutsche Zeitung blendet AfD aus.+++

Auf der Protestveranstaltung am 26.03.2019 gegen die Schulschließung in Siersleben wird die AfD ignoriert. Nicht zu übersehen und zu überhören sind die über zehn AfD-Mitglieder, aber der Journalist verliert darüber kein Wort.
Mein Antrag auf eine Wortmeldung in der Stadtratssitzung in Gerbstedt wurde von der Versammlungsleitung abgelehnt und auch darüber schweigt die Mitteldeutsche Zeitung.
Ich habe mich deshalb dem Chefredakteur der MZ, Herrn Hartmut Augustin meine Beschwerde geschickt. Das Schreiben ist hier veröffentlicht.

Andreas Gehlmann, MdL

„Sehr geehrter Herr Chefredakteur,
ich wende mich an Sie bezüglich des redaktionellen Beitrages in der Mitteldeutsche Zeitung vom 26.03.2019 unter dem Titel „Erfolg für Protest-Initiative. Entscheidung über Schulschließung in Siersleben vertagt“.

Die Schreibweise des Autors Felix Fahnert lässt den Eindruck entstehen, dass mit der Verschiebung der Entscheidung über die Schulschließung das Thema vom Tisch sei. Dieser Darstellung muss widersprochen werden, denn eine mehr an Fakten ausgerichtete Berichterstattung käme zu dem Schluss, dass der Schulentwicklungsplan des Landkreis Mansfeld-Südharz abgearbeitet wird und die Schule in Siersleben das Schicksal vieler Gemeinden im Landkreis teilt.

Auch wird die tatsächliche Entscheidungslage nicht sichtbar, denn die Gemeinde Siersleben – wie der Stadtrat Gerbstedt – haben nur Anhörungsrecht. Das Entscheidungsrecht liegt im Kreistag. Damit werden vor der Kommunalwahl neue Hoffnungen wahlbeeinflussend freigesetzt.

Schwerwiegender empfinde ich die Darstellung, wonach die Anwesenheit von Demonstranten und eines Landtagsabgeordneten der AfD aus der Berichterstattung völlig ausblendet werden. Sowohl auf Plakaten als auch durch Sprechtexte hat die AfD-Kreisorganisation ihre Unterstützung für die demonstrierenden Eltern sicht- und hörbar gemacht.

Die Stadtratsversammlung missachtete demokratische Spielregeln. Vor der Abstimmung wurden keine Fragen zugelassen und nachdem ich als Landtagsabgeordneter nach der Abstimmung um eine kurze Wortmeldung gebeten habe, lehnte die Versammlungsleitung meine Bitte ab. Auch das dürfte dem Redakteur nicht verborgen geblieben sein.

Sehr geehrter Herr Augustin, ich gehe davon aus, dass die Ausblendung von Teilen der gesellschaftlichen Wirklichkeit ein einmaliger Vorgang ist und nicht zum Stilmittel journalistischer Berichterstattung gehört. Ich glaube daran, dass es möglich ist journalistischen Neutralität und objektiven Berichterstattung zu verbinden.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Gehlmann
Direktkandidat im Wahlkreis 31 im Landtag Sachsen-Anhalt“

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