Was ist los in der Mitteldeutschen Zeitung MSH?

Seit die AfD in das politische Geschehen in Mansfeld-Südharz eingetreten ist, scheint ein journalischer Musterwechsel in den Redaktionskonferenzen eingetreten zu sein. Bekanntlich bringt sich die AfD in Stellung, bereitet sich auf die Kommunalwahl 2019 vor, hat vier Ortsgruppen gebildet und bewertet und kommentiert kommunale Ereignisse aus ihrer Sicht.

Die Mitteldeutsche Zeitung reagiert darauf auf zwei Ebenen.
Zum Einen werden AfD-Positionierungen zur Kommunalpolitik verschwiegen, getreu dem Muster „was nicht erscheint, findet auch nicht statt“. So gesehen die Pressemitteilung „Natura 2000“, ein Projekt mit flächendeckender Wirkung auf den Landkreis. Die Pressemitteilung zur Unterstützung eines Klageverfahrens des Ortsteils Wolfsberg gegen Sangerhausen, mit ebenso flächendeckender Wirkung auf eingegliederte Ortsteile seit der letzten Kommunalreform, wurde ungelesen gemacht. Aktuell wird der AfD-Kandidat Hans-Joachim Klanert für das Bürgermeisteramt in Hettstedt seit einer Woche für die Online-Leser ausgeblendet. Die Liste kann beliebig verlängert werden.

Zum Anderen reagiert die Mitteldeutsche Zeitung Mansfeld-Südharz darauf, dass der Anteil an Beliebigkeit nicht zu überbietenden Themen zunimmt. Themen zu entlaufenen Hunden, verirrten Katzen, gesperrten Straßen, verlorenen Schmuckstücken in Autowaschanlagen, zerstörte Briefkästen im Jobcenter usw. steigern sich an Häufigkeit und Dauer. Auch hier kann die Liste beliebig verlängert werden.

Um es offen auszusprechen, der AfD-Kreisverband will nicht die Politik der Redaktionskonferenzen beeinflussen, aber nachdrücklich an die journalistische Unabhängigkeit, Neutralität und überparteiliche Objektivität des journalistischen Berufsstandes erinnern.

Und genau diese fehlende Unabhängig fällt in der Hettstedter Online-Ausgabe auf, wenn die Redaktion vom 23.09.2018 bis 29.09.2018 das Haltethema „Verstorbener Bürgermeister. Gedenkstunde für Danny Kavalier in Hettstedt“ veröffentlicht, ohne aktuelle Themen zuzulassen. Die Mitteldeutsche Zeitung befindet sich faktisch 7 Tage im Trauer-Modus, um dann am 29.09.18 präsentieren zu können, dass der CDU-Kreisparteitag in Hettstedt Torsten Schweiger zum Kreisvorsitzenden gewählt hat. Die Welt wurde in der Hettstedter Online-Ausgabe für 7 Tage angehalten, um nach der Trauer um den verstorbenen Bürgermeister verkünden zu können, die CDU hat einen neuen Hoffnungsträger.

Wie kann so etwas passieren? Ist es ein CDU-gesteuerter Chefredakteur, der hart in das Tagesgeschäft eingreift, ist es Personalmangel in der Online-Redaktion, denn der Kostendruck je Mitarbeiter wird mit dem Rückgang der Auflage immer höher oder ist es fehlender Wettbewerb in Mansfeld-Südharz, denn die Mitteldeutsche Zeitung bedient ein Monopolmarkt.

Diese Fragen soll sich der geschulte Leser selber beantworten.

Andreas Gehlmann, MdL, Vorsitzender Ortsgruppe Sangerhausen

Vgl. https://www.mz-web.de/hettstedt/cdu-kreisparteitag-in-hettstedt-schweiger-zum-kreisvorsitzenden-gewaehlt-31369524

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