Der Druck muss groß genug sein, wenn ein von der Landesmedienanstalt beaufsichtigtes Fernsehen über die Corona-Demonstration am 18.01.2021 berichtet. Hettstedter treffen sich zum 10. Mal in Folge und zeigen ihren Protest gegen Verhaltens- und Abstandsregeln, gegen das Verbot wirtschaftlicher Tätigkeit des Einzelhandels, gegen Einschränkung demokratischer Grundrechte und eine verfehlte Corona-Schutzpolitik der Bundesregierung.

Am Ende der Merkel-Zeit werden die bizarren Züge von Person und Politik immer deutlicher. Im 16. Jahr ihrer Amtszeit verhärten sich Verhaltenseigenschaften, die einem präsidialem Verhalten und einem demokratischen Rechtssystem fremd sind. Corona-Zweifler werden als „Unverbesserliche“, als „grausam“, als „Hetzer“ hingestellt. Sind das Denkeinstellungen einer längst untergegangenen DDR, die bei Merkel zu finden sind?

Der demokratische Rechtsstaat unterscheidet sich von Diktaturen dadurch, dass man Kritiker nicht als „Unverbesserlich“ und „Grausame“ bezeichnet, sondern sie ernst nimmt. Die Bundeskanzlerin gießt weiter Öl ins Feuer statt zu versöhnen. Das erinnert mich an die DDR-Ideologie: „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen dritten Weg“.

In der Phase des Zerfalls der DDR wetterte Honecker lautstark: „Dem Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf.“ Beide, Ochs und Esel, stehen heute noch an diesem Feldweg und ihnen entgegen rollte ein führungsloser Pferdewagen den Hang hinunter. Statt Honecker sitzt Merkel drin. Da sagte der Esel zum Ochs: „Hältst Du die auf?“ Und der Ochs lies mit seiner Antwort nicht warten: „Ich bin doch nicht blöd.“

Um es deutlich zu sagen, ich setze nicht das repressive System der DDR mit der freiheitlich demokratischen Grundordnung der BRD gleich, sondern vergleiche das Verhalten von Großkopferten. Der Unterschied zwischen Gleichsetzung und Vergleich wird bestimmt verstanden.

Ronald-Horst Wittig
Vorsitzender Ortsgruppe Altkreis Hettstedt