+++Warum der Kreistag eine öffentliche Corona-Diskussion ablehnt.+++

Ich möchte meinen Eindruck über die Kreistagssitzung so einschätzen: Die Bundesrepublik ist ein Schiff und segelt im Seuchenmeer. Eine mittlere Brise namens Corona herrscht, aber das sollt bei kompetenter Führung kein Problem sein. Die Kapitänin wird von einem Navigator beraten, der an den Weihnachtsmann glaubt und in der Schule oft gefehlt hat. So steuert das Schiff. An Bord befinden sich warnende Passagiere, doch keiner ist willens, das Boot auf Kurs zu bringen. Zuerst kamen Untiefen, doch jetzt sind die Klippen mit dem Namen mRNA-Impfstoff in Sicht. Ach ja, die Mehrheit der Kreistagsmitglieder sitzt unter Deck und hofft ein baldiges Ende.

+++Schlimm, schlimmer, Corona.+++

Politische Großkopfete überbieten sich täglich mit ihren „Managementqualitäten“ in der Corona-Krise. Schlimm, schlimmer, Corona. Die Ministerpräsidenten kommen aus der Deckung und entwickeln einen Wettbewerb der Überholung, der eine droht vor und der andere nach dem Weihnachtsfest einen knallharten Lockdown. „Je schlimmer, desto besser“, so lässt sich der politische Kurs beschreiben. Politischer Wille und Realität gehen weiter auseinander und geopfert werden reihenweise Gastronomen, Händler und Selbstständige.

+++Wie steht der Kreistag dazu? Gibt es einen einheitlichen erkennbaren Willen?+++

Die Kreistagstagsitzung am 09.12.2020 bot die Möglichkeit, ein Bekenntnis für Wirtschaft und Leute abzugeben, denn die AfD-Fraktion hat einen Resolutionsentwurf „Zum Umgang mit der Corona-Lage“ fristgerecht eingereicht. Eine Debatte über die Verhältnismäßigkeit der Corona-Maßnahmen sollte angeregt werden.

Die Mehrheit der Kreistagsmitglieder ziehen aber den Kopf ein und vermeidet damit jegliche öffentliche Positionierung. Mut braucht eben Charakter und beides war nicht zu erkennen. Die CDU stellte den Antrag, die AfD-Resolution von der Tagesordnung zu nehmen und DIE LINKE setzen nach mit Frage, ob man schon einen „Corona-Sterbende gesehen hätte, das kann nicht geleugnet werden“.

+++Welche Ethik gilt für die Politik?+++

Gibt es eine Ethik für Tode, die im Zusammenhang mit Corona verstorben sind und eine Ethik für „normal“ Gestorbene? Um es offen auszusprechen, jeder Tote ist bedauernswert und steht nicht höher oder geringer in der Wertigkeit politischer Entscheidungen. Täglich sterben 2.700 Menschen, lt. Lothar Wieler, RKI-Chef, d. h. alle 33 Sekunden stirbt in Deutschland ein Mensch. Das ist ein naturgesetzlicher Prozess.

Doch wenn die Bundeskanzlerin in irreführender Weise 400 Tote benutzt und Ministerpräsident Söder von einem Flugzeug spricht, welches täglich abstürzt, obwohl die normale Tagessterblichkeit gar nicht ansteigt, dann wird die Ethik dem politischen Willen unterworfen. Also diese 400 sind Teil der ganz normalen 2.700 Tagestoten. Das ist die billige Instrumentalisierung von Toten, um die eigene verantwortungslose Politik zu rechtfertigen. Das Wort Doppelmoral erscheint in einem völlig neuen Gewand.

+++Zu den Fakten. Sterbefallzahlen.+++

Wäre die Situation medizinisch dramatisch, lägen auf den Straßen Leichen. Aber diese Situation liegt bei Weitem nicht vor, wir haben keine außergewöhnlich abweichende Sterbesituation. Die Sterbequote 2020 befindet sich unter dem Niveau von 2019. Lesen Sie hier die aktuelle RKI-Statistik zu den wöchentlichen Sterbefallzahlen und der Vergleich der „normal Gestorbenen“ mit den Corona-Toten.

https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Corona/_Grafik/_Interaktiv/woechentliche-sterbefallzahlen-jahre.html

+++Zu den Fakten. Belastungen der Krankenhäuser.+++

Belegungsdaten zum 01.12.2020 vom amtlichen Intensivregister DIVI und einer Auswertung der Helios-Klinikgruppe belegen – zumindest im Durchschnitt – keine Überlastung der Krankenhäuser. Die Helios-Klinikgruppe stellt sogar mangelnde Auslastung – mit Hinweis auf fehlendem Umsatz und Ergebnisminderung – fest. Interessant ist, dass die Helios-Kliniken diesen ganzen Corona-November gegenüber dem Vorjahr eine Minderauslastung von ca. -11 % ausweisen. Die Klinikgruppe macht demnach in diesem schlimmen Corona-Pandemiejahr wegen deutlich weniger Patientenbelegung mindestens ein schlechteres Ergebnis. Lesen Sie hier in den aktuellen Datenquellen:

https://www.intensivregister.de/#/aktuelle-lage/kartenansichten

https://www.helios-gesundheit.de/qualitaet/auslastung/

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Die Wahrnehmung der Kreistagsmitglieder ist gedeckelt, die CDU verhält sich strom-linienförmig zur Endloskanzlerin, die an den GRÜNEN orientierten Kreistagsmitglieder können nichts dafür, weil sie zu oft Wissen mit Glauben verwechseln, Die LINKE träumt nach wie vor von Karl Marx und die früher einmal vernünftige SPD schließt sich den kommunistischen Unsinn an.

Catherine Kayser
Landratskandidatin

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