+++14. Stille Corona-Demonstration in Sangerhausen.+++

+++Corona nervt. Ich kann es nicht mehr hören.+++

Noch mehr geht mir inzwischen das ständige Hin und Her auf die Nerven. Erst gehört der Raucher zur Risikogruppe, im nächsten Moment soll Nikotinkonsum schützen. Kaum freue ich mich wegen meiner Blutgruppe 0 auf leichten Covid-19-Verlauf, heißt es ätsch, war nur Spaß. Mal gelten Kinder als mörderische Virusschleudern, dann sind sie auf einmal harmlos. Von den Übertragungswegen will ich gar nicht erst anfangen. Man könnte völlig den Halt verlieren, denn zu Joggern oder Radfahrern soll bis zu 20 Meter Abstand gehalten werden, um mich keiner Infektionsgefahr auszusetzen.

+++Der Umgang mit den Daten.+++

Seit Monaten stellt Fernsehen und Zeitungen absolute Zahlen zu den täglichen Neuerkrankungen groß heraus. Was ist das Problem? Das Problem ist, dass die Aussagekraft dieser Angaben nahe null liegt – außer wenn man sie ins Verhältnis setzt, und zwar zur Gesamtmenge der Testungen. Das passiert leider fast nie. Selbstverständlich sollen Medien über Fakten informieren. Nur, mindestens genauso wichtig ist die Einordnung.“

+++Der Hype um die Zahlen.+++

Nehmen wir als Beispiel. Ständig hörst und liest man, die USA seien das Land mit den meisten Corona-Toten oder das am stärksten betroffene Land. Klar, diese Aussagen fügen sich geschmeidig ins gewohnte USA-Bild der Medien ein. Aber sie sind ungefähr so gehaltvoll wie die Feststellung, dass in einem großen Sack Gummibären mehr rote Teddys stecken als in einem kleinen. Man vergleicht Äpfel mit Birnen.

In Relation zur Einwohnerzahl ist nämlich Belgien bisher das am stärksten betroffene Land. Und zwar mit deutlichem Abstand. Mit rund 500 Corona-Toten pro eine Million Einwohner stehen die Amerikaner weit besser da als die Belgier, auf ähnlichem Niveau wie die Franzosen. Vor den Amis liegen neben Belgien noch Spanien, Großbritannien, Italien und Schweden (Stand 13.8.). Wären die USA vergleichbar betroffen wie Belgien, müssten die Todeszahlen fast doppelt so hoch sein.

+++Wie stehe ich zu Corona?+++

Einerseits halte ich Corona nicht für harmlos, aber bei weitem nicht für so gefährlich, wie es dargestellt wird. Und ich ärgere mich über die Berichterstattung, die einen Hype daraus machen. Grundsätzlich meine ich, der Schutz vor Ansteckung sollte viel mehr in Richtung Eigenverantwortung gehen. Wo das nicht möglich ist, soll und muss der Staat eingreifen, Beispiel Pflegeheime. Ebenso sollte Oben tätig werden, wenn die Gefahr besteht, dass das Gesundheitssystem an seine Belastungsgrenze gerät.

Martin Thunert

Vorsitzender Ortsgruppe Sangerhausen

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